Von Hexen und anderen Wald-Meistern! Die Drachenbootsaison 2024 ist beendet

Es ist wie bei der „Eselsbrücke“ bei der Zeitumstellung. Um zu wissen ob eine Stunde vor oder zurückgestellt werden muss hilft uns im Alltagsleben eine kleine Gedankenhilfe: „Im Frühjahr stellt man die Stühle VOR die Kneipe und im Herbst werden die Stühle ZURÜCK in die Kneipe gestellt“. Alles klar soweit? Genauso verhält es sich auch bei der Drachenbootsaison, die am 12. Oktober im Kanuclub Rotation ihren traditionellen Jahresausklang genommen hat. Die meisten Sportarten können ohne Probleme auch über die dunkle und kalte Winterzeit hinaus betrieben werden – leider nicht so der Drachenbootsport.

Im Herbst treffen sich seit nunmehr 17 Jahren diverse Drachenbootteams, um den Tag zu feiern, an dem die Drachenboote in das Bootshaus ZURÜCK gebracht werden – hier schließt sich wieder die Lücke zur Eselsbrücke in Sachen Sommer- und Winterzeit. Zwar findet das jährliche Ab- und Anpaddeln jedes Mal im Kanuclub Rotation statt, wird jedoch im Herbst nicht von Rotation organisiert, sondern auch traditionell vom Arthur Becker Club (ABC), vom Drachenbootteam der BÖSEN TANTEN.

Dem Teamnamen aller Ehre machend, hatten sich die Damen vom ABC-Club einen „fiesen“ und „gemeinen“ Rundkurs ausgedacht, der von allen neun beteiligten Teams nach einander absolviert werden musste. Neben den BÖSTEN TANTEN selbst nahmen die SG Stern, die Kanalratten, Crying Sharks, die Sportfreunden des SCBG, Dreki Ragnarök, die Swimming Stones, die Wannsea Dragons und wir als grenzenloses Team den beschwerlichen, knapp 8 km langen Rundkurs in Angriff.

Doch bevor es auf das Wasser ging, hatten alle Teams eine kreative Aufgabe zu lösen: mit bereitgestellter, mehrfarbiger Knetmasse sollten alle Teams kleine Kunstwerke entstehen lassen, die eine Jury im Anschluss mit Punkten versah. Wer damit fertig war hatte seine Berechtigung erworben, das Drachenboot zu besteigen und das Hindernisrennen in Angriff zu nehmen.

Vom Kanuclub an der Alten Spree in Köpenick ging es in Richtung Müggelsee auf die Spree, um bereits an der Salvador-Allende-Brücke die erste Station anpaddeln zu müssen. Hier wurde in einem bestimmten Zeitrahmen verlangt, Schlagertexte, die ein Teammitglied vorsingen oder ablesen musste, dem richtigen Interpreten zuzuordnen. Wer Affinitäten zu Roland Kaiser, Rex Gildo, Helene Fischer oder Wencke Myhre hatte, war definitiv im Vorteil – nur wir eben nicht. Da die meisten Paddler und Paddlerinnen des Tages eher der härten Musikrichtung zugeneigt waren, schien bereits die erste Station zur Herausforderung zu werden. Nach dem Zeitlimit von 2 Minuten zur Aufgabenlösung, gings weiter Richtung Müggelsee, um dann aber am „Kamerun“ zu wenden, am Strand das Drachenboot auf Grund laufen zu lassen, sodass alle Bootsinsassen das Drachenboot verlassen mussten.

Zwei fast unlösbare Herausforderungen waren hier zu absolvieren: Als Erstes möglichst viele Sekunden auf einer Slackline stehend herauszuholen, innerhalb eines fünfminütigen Zeitlimits – wohlgemerkt: nur zu stehen und nicht zu laufen, und im Anschluss einen Keks auf die Stirn zu legen und nur mit den verschiedensten Gesichtsmuskeln zu versuchen, diesen in Richtung Mund zu „transportieren“. Wer es schaffte, bekam 10 Extrapunkte aufs Slackline-Sekunden-Konto, dass bei uns nicht ganz so prall gefüllt war. Die 10 Extrapunkte taten uns gut – Essen und Trinken sind eben unsere Spezialdisziplinen.

Ab „Kamerun“ gings zurück Richtung Alter Spree mit Zwischenhalt an der Spundwand gegenüber der Köpenicker Feuerwache. Zwei Bootsinsassen mussten hier über eine Leiter das Boot verlassen, um an Land via Pantomime Sportarten und Berufe zu performen – heiteres Beruferaten einmal anders – Grüße an Robert Lemke im Himmel. Wieder zurück im Drachenboot gings zurück Richtung Heimathafen im Kanuclub, um dort nach ca. einer Stunde über die Ziellinie zu fahren. Obwohl das Boot damit das Ziel erreicht hatte, war das allerdings noch nicht das Ende.

Vorbereitung zum Achtersaufen

An Land drohte jedem Team noch das berühmt berüchtigte Achtersaufen. Am Namen des „Hindernisses“ kann der geneigte Leser bereits erkennen, welcher Herausforderung sich hier unser grenzenloses Team zu stellen hatte. Acht Teammitglieder und Teammitgliederinnen hatten sich gesammelt an einen Tisch zu stellen, auf dem acht 0,4 l Becher gefüllt mit Bier zum allgemeinen Genuss bereitstanden. Wobei das Wort Genuss etwas übertrieben war. Es galt, die 8 x 0,4 l Bier (alternativ mit einem nicht alkoholischen Getränk befüllt) so schnell wie möglich nacheinander zu leeren. War das erledigt und dazu auch noch in wenigen Sekunden, war das Ziel endgültig erreicht und der Abend konnte bei Kartoffelsuppe, Wiener, Kaffee, Kuchen und reichlich Bier auf der Tanzfläche enden.

Gewonnen haben übrigens das Hexenabpaddeln 2024 die Wannsea Dragons. Gratulation von uns an die Sieger. Wir durften uns über einen hervorragenden 5. Platz freuen, was selbstverständlich noch vor Ort zünftig mit einer Wald-Meisterflasche begossen wurde.

Der berüchtigte Wald-Meister

Im April geht die Saison mit dem Osterhasenanpaddeln wieder los. Wer Drachenboot einmal ausprobieren möchte, um mit unserem grenzenlosen Team ab April die Berliner Gewässer unsicher zu machen, kann sich sehr gerne einmal bei uns melden und eine Probeausfahrt mit uns machen.

In diesem Sinne „Are you ready? Attention! Go!“

Pokal

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