Zum Geburtstag auf’s Wasser

Nachdem Mitte Oktober mit dem traditionellen Abpaddeln beim Berliner Kanu Club Rotation e.V. unsere Drachenbootsaison 2023 zu Ende ging, sehnten wir bereits der nächsten Saison ab April 2024 entgegen. Das regelmäßige Training bei Sonnenschein auf der Müggelspree ist schließlich auch neben der sportlichen Betätigung ein Treffen außerhalb des Stadions, bei dem man nach dem Sport noch gemütlich zusammen sitzt, um alles mögliche rund um unseren Herzensverein zu besprechen.

Um der Wartezeit auf die neue Saison eine Unterbrechung zu geben, haben wir uns entschlossen, zum ersten Mal an einem Indoor Drachenboot Cup teil zu nehmen. Bei diesem Wettbewerb werden jeweils 2 Boote in einem Schwimmbecken über Umlenkrollen an einander befestigt. Ein Rennen geht dabei über 60 Sekunden. Wer am Ende vorn liegt (Sieg – 1 Punkt) oder den Gegner über eine komplette Bootslänge weg zieht (K.O. Sieg – 3 Punkte), hat das Rennen gewonnen. Eigentlich ganz einfach.

So meldeten wir ein Team beim Drachenboot Indoor Cup der Berliner Bäder an, um uns mit etwa 35 anderen Teams zu messen. Für diesen Cup reisten einige Teams weite Strecken wie z.B. das Team „Amber Szeczin“ aus Polen oder „YLGAS LT“ aus Litauen. Dem europäisch-internationalen Flair, den wir als Unioner die letzten 3 Jahre schätzen gelernt haben, stand also nichts im Weg.

Der Austragungsonnabend fiel genau auf 58. Geburtstag unseres 1. FC Union Berlin, was uns anstachelte, auch auf europäischem Niveau mithalten zu wollen. Leider wussten wir da noch nicht, wie viele Rennen es sein werden. Aber dazu später mehr.

Am Vereinsgeburtstag startete dann der Tag recht früh mit einer dem Versicherungsschutz des Veranstalters dienenden Unterschriftensammlung um 7:30 Uhr vor der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE). Gefolgt von einem Zeitfenster zum Betreten der Halle inklusive Umkleiden der Teilnehmer um 7:55 Uhr. Der Autor kann hierzu nichts weiter berichten, da er verschlafen hat und erst ab dem 3 Rennen dabei war.

Beim Betreten der Halle sorgte ein DJ bereits für wummernde Beschallung und der „Hallensprecher“ forderte die Teams zum nächsten Rennen auf, brüllte Kommandos für den Start ins Mikrofon, kommentierte das laufende Rennen oder verkündete Ergebnisse. Auf den Tribünen wurde ebenfalls angefeuert und geklatscht. Sogar ein paar ZuschauerInnen hatten sich die Zeit genommen, das Spektakel zu verfolgen.

Dem vorher mitgeteilten Austragungssystem entsprechend wurde zuerst eine Gruppenphase bestehend aus 8 Gruppen mit jeweils 5 Teams ausgetragen. In der Gruppenphase trugen wir unsere 4 Rennen gegen starke Gegner aus. Lediglich das Rennen gegen Ohnassis & Friends endete nur in einer Niederlage ohne K.O. Sieg für den Gegner.

Videos von den Rennen bei Youtube (Danke Gonzalo!):

Grenzenlos EISERN vs. Status I (Niederlage)[🔗]

Grenzenlos EISERN vs. Ohnassis&Friends (Niederlage)[🔗]

Race Tire Pit Friends I vs. Grenzenlos EISERN (Niederlage)[🔗]

Grenzenlos EISERN vs. Dragon Pirate (Niederlage)[🔗]

Nach der Gruppenphase wurde anhand der Platzierung in der Tabelle entschieden, in welcher Leistungsklasse es für uns weiter ging. Da wir den letzten Platz belegten, paddelten wir mit den Letzten der anderen Gruppen in der Leistungsklasse III weiter. Laut Austragungsplan sollte nun in einem K.O. System eine abschließende Platzierung mit Halbfinale, Finale und Rennen um Platz 3 folgen, was aber den Anzeigen in der Halle nach geändert wurde. Mit etwas Verwunderung und Deutungsversuchen unter den Teilnehmern, starteten wir ins erste Rennen in unserer Leistungsklasse gegen die Dragonniter (eine Mannschaft der Johanniter aus Berlin). Auch dieses Rennen konnten wir über 60 Sekunden bestreiten und sammelten unseren ersten Punkt durch einen Sieg! Leider hatten anscheinend die Dragonniter die Änderung des Austragungsmodus nicht mitbekommen und verließen die Halle nach der Niederlage. Was dazu führte, dass dieses Rennen nicht gewertet wurde und der eine erkämpfte Punkt wieder verschwand.

Grenzenlos EISERN vs. Die Dragonniter (Sieg!)[🔗]

Unserem Unmut kundtuend stiegen wir für das nächste Rennen ins Boot um gegen das „A-Team“ anzutreten. Anhand des Aufdrucks auf ihren Nickis war zu erkennen, dass es sich offensichtlich um Mitarbeiter der Agentur für Arbeit handeln muss.

Grenzenlos EISERN vs. Das A-Team (Niederlage)[🔗]

Nach dem Rennen und der Niederlage kamen Diskussionen auf, wieviele Rennen wir denn nun noch fahren müssen und der Gedanke, das hier in der Leistungsklasse noch einmal „Jeder gegen Jeden“ fahren muss, trübte die Aussicht vor 18:00 Uhr aus der Halle zu kommen. Auch der anhaltende Lärmpegel in der Halle ermüdete die Teilnehmer. Ein Ordner hielt sich sogar die letzten 2 Stunden die Ohren zu. Wir bissen die Zähne zusammen und nahmen auch noch an den letzten Rennen teil, bei denen wir zuerst wieder eine Niederlage verkraften mussten, aber dann schlussendlich noch mit einem K.O. Sieg gegen die Lankwitzer Dragons belohnt wurden. Vielen Dank an dieser Stelle an den Teilnehmer vom litauischen Team, der uns ab Sekunde 30, zum Sieg beflügelnd, vom Beckenrand noch einmal richtig anfeuerte.

Albatrosse / Taxtanic vs. Grenzenlos EISERN (Niederlage)[🔗]

Lankwitzer Dragons vs. Grenzenlos EISERN (KO Sieg!)[🔗]

Durch den Sieg landete das Drachenboot Team von Grenzenlos EISERN am Ende auf dem dritten Platz der Leistungsklasse III, was noch einmal die Laune verbesserte.

Kurz nach der Siegerehrung ergriff unser Team die Müdigkeit und wir verließen auf getrennten Wegen die Halle. In der Nachbetrachtung war das schon eine schöne, wenn auch anstrengende Veranstaltung, die man durch Rückkehr zum alten Austragungssystem und Regulierung der Lautstärke noch verbessern kann. Am nächsten Tag wurden die Teilnehmer von Rücken- und Schultermuskelkater heimgesucht, was mit fehlendem Training einfach erklärt werden kann. Mit Vorfreude schauen wir auf das traditionelle Anpaddeln beim BKCR im April und die darauf folgenden regelmäßigen Fahrten auf der Müggelspree!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert