Oft heißt es, dass die Stadien dieser Republik ein Ort von deftiger Sprache sind. Ja…das sind sie tatsächlich und das soll auch so bleiben. Aber deftige Sprache hat nun wiederum so überhaupt nichts damit zu tun, dass wir die Menschen, die mit- oder neben uns stehen, nicht so akzeptieren, wie er/sie/they für sich richtig hält und vor allem mit unserer Aussprache nicht zu beleidigen. Dass dieses nicht ganz so einfach ist, können wir an vielen Spieltagen live in den Stadien erleben.
In der Stadienordnung unseres Wohnzimmers steht: „Das Recht aller Personen auf Nichtdiskriminierung, unabhängig von der geschlechtlichen Identität oder sexuellen Ausrichtung, der ethnischen Herkunft, der Religion, der Weltanschauung, des Alters, einer Behinderung oder Handicaps, wird durch die Besucher des Stadions An der Alten Försterei anerkannt.“ Und bringt es damit vorbildlich auf den Punkt. Was so einfach und nachvollziehbar klingt, ist dennoch nicht immer ganz leicht und stellt uns immer wieder vor große und kleine Herausforderungen. Was in unserer „kleinen“ Alten Försterei gilt, gilt natürlich auch für unsere Gesellschaft im Großen.
Wir alle müssen umdenken, müssen unsere Sprache überdenken. Sprache entwickelt sich und es kommen Formen hinzu, die uns vor 10 Jahren noch völlig fremd waren. Aber was ist den daran so schlimm? Und wenn die LSBTQAI+ Community (Lesben, Schwule, Bisexuelle, sowie trans, queere, asexuelle und intersexuelle Menschen) einmal im Jahr mit diversen Veranstaltungen daran erinnert, das noch nicht alles Gold ist was glänzt, dann können wir doch zumindest einfach mal nur zuhören. Nichts anderes verlangen wir Fußballfans doch auch nur von den Sportverbänden: dass man uns zuhört und unsere Wünsche und Forderungen ernst nimmt.