Endlich!! Nach gefühlten 2 Jahren Pause war unser Stadion am Sonnabend gegen den Fußball-Club Bayern, München e. V. wieder bis zum letzten Platz gefüllt – zumindest innerhalb der erlaubten Kapazität von 75 % der Gesamtkapazität – und es fühlte sich wunderbar an, mit den anderen 16.509 Verrückten wieder ein Stück Normalität zurückgewonnen zu haben. Und ja …. Einige werden jetzt zu Recht sagen: In Anbetracht der noch immer grassierenden Pandemie und immer weiter steigenden Inzidenzen, ist ein Fußballspiel unter diesen Bedingungen einfach verantwortungslos. Aber seien wir mal ehrlich. In dem Augenblick, als die Alte Försterei mit der stimmungstechnischen Rückkehr der Ultras wieder zu ihrer alten Lautstärke zurückkehrte und die Bayern der Gegner auf dem heiligen Rasen sind, waren alle Bedenken und mögliche Vorbehalte Schall und Rauch.
Es war einfach fast wie früher und das ist auch gut so, um an dieser Stelle einen anderen berühmten Party-Berliner zu zitieren. Dass es gerade das Spiel gegen die Bayern war, indem die Ultras sich wieder mit organisiertem Support am Spiel beteiligten, war dazu auch noch das Sahnehäubchen auf der Torte. Gänsehaut pur. Bisher kannten die Kicker aus der bayrischen Hauptstadt lediglich das Stadion an der Alten Försterei mit gähnender Leere. Jetzt endlich, in unserem dritten Jahr in der Bundesliga, sollten die Bayern mal erfahren, was es heißt, im Hexenkessel der Alten Försterei ein Spiel zu bestreiten. Von Beginn an gaben die Ränge alles, was sich in den Letzten fast 2 Jahren so angestaut hat: Wille, Lautstärke und Leidenschaft. Manchmal hatten wir das Gefühl, dass ein Orkan an Lautstärke durch unser Stadion zog. Es war einfach der Hammer, was von der Waldseite und der Gegengeraden an Support für unsere Mannschaft geleistet wurde. Wir haben gejubelt, geflucht und Bierduschen abbekommen.
Das die Bayern uns in der ersten Halbzeit ziemlich überlegen waren: geschenkt, dass die Bayern uns in den ersten 35 Minuten drei Tore eingeschenkt haben: geschenkt. Für uns war einzig und allein wichtig, unseren Jungs auf dem Rasen den Support zu liefern, den sie verdient haben und den auch einige der spielenden Unioner noch nie so in unserem Stadion erleben durften. Als die Waldseite im Laufe der zweiten Halbzeit ihren Support einstellte und mit Gesten auch die Gegengerade zum Einstellen des Supportes aufforderten, kam das leider bei allen – auch nicht bei uns – nicht gleich an. Was war passiert? Auf der Waldseite gab es einen Notarzteinsatz, in dem ein Fan wiederbelebt werden musste.
Erst als der Fan mit einer Trage im stabilen Zustand aus dem Stadion gebracht werden konnte, nahm die Waldseite und der Rest des Stadions den Support wieder auf. Wie es der Person aktuell geht und ob alles gut ausgegangen ist, ist uns leider zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Hier wäre ein schnellerer Informationsfluss von der Waldseite zur Gegengeraden wünschenswert gewesen oder zumindest eine kurze Stadiondurchsage.
Wie lief das Spiel? Eigentlich wie erwartet: wir liefen mit 117 km drei Kilometer mehr als die Bayern, wir hatten mit 83 Fehlpässen genau so viele wie die Münchner, unsere Passquote war fast deckungsgleich (78 % zu 86 %), die Zweikampfquote war fast ausgeglichen und selbst bei den Fouls und Abseitsstellungen waren uns die Bayern fast ebenbürtig. Und das Ergebnis? Ach so … das Spiel ging übrigens 2:5 aus. Aber interessiert das überhaupt jemanden? Dit war ne janz enge Kiste an diesem Nachmittag. 😉
PS.: Wer uns einmal treffen möchte: Wir stehen immer Block N, Reihen 28/ 29 so an den Plätzen 35 – 46 und drum herum.