Unionerinnen erkämpfen sich einen Punkt bei den Clubfrauen

Nürnberg. Die Sonne brennt. Der erste September zeigt sich von seiner hochsommerlichen Seite. 600 Zuschauer:innen nutzen jedes schattige Fleckchen beim Spiel der Frauenmannschaft des 1. FC Nürnberg gegen die Profis Frauen des 1. FC Union Berlin. Die Auswechselspielerinnen bedecken das Dach ihrer Bank – mit Decken und Handtüchern schirmen sie zumindest etwas die Hitze ab. Das Zuschauen ist schon schweißtreibend, das packende Match auf dem Rasen tut sein Übriges.

Gut 50 Unioner:innen haben den Weg nach Franken gefunden und feuern die Union-Frauen lautstark an. Die Clubfrauen, kürzlich aus der Bundesliga abgestiegen, haben in der ersten Halbzeit mehr vom Ball – die Torchancen gehören aber Union. Das einzig Zählbare produziert allerdings die Schiedsrichterin. Während beim Heimspiel in der Vorwoche gegen Hamburg gut 4-5 Karten zu wenig gezeigt wurden, gibt es in Nürnberg eine Kartenflut. Unsere Mittelfeldspielerin Eleni Markou wird kurz vorm Pausenpfiff gelb-rot vom Platz gestellt. Zumindest die erste der beiden Karten gegen sie ist sehr fragwürdig. „Jetzt wird es schwierig, hier zu gewinnen“, geht es mir durch den Kopf. Die Union-Frauen lassen sich davon aber nicht beeindrucken. Sie stehen sicher und kommen regelmäßig zu Torabschlüssen. „Eisern Union! Eisern Union!“ schallt es ihnen zur Halbzeitpause entgegen.

Unverändert kommt das Team von Ailien Poese aus der Kabine. Wer nun eine dominante, wenigstens eine drückende, Nürnberger Mannschaft erwartet, wird enttäuscht. Hinter sicher stehend und vorne engagiert anlaufend erarbeitet sich der Aufsteiger aus Köpenick gute Chancen. Keine ist zwingend, aber alle sind besser als die der Clubfrauen.

Je länger das Spiel dauert, desto mehr erhofft sich der Auswärtsblock zumindest den einen Punkt mitzunehmen. Da es auf dem Max-Morlock-Platz auf dem FCN-Vereinsgelände keine Anzeige gibt, bleibt unklar, wie lange noch zu spielen ist. „Pfeif doch ab“, schreit jemand. Doch zum Ende hin wird es noch mal brenzlig. Nürnberg spielt sich im letzten Drittel fest und hat noch eine Ecke in doppelter Überzahl. Katja Orschmann liegt verletzt im Toraus. Doch Union verteidigt leidenschaftlich. Auch diese Situation wird geklärt.

Die Schiedsrichterin pfeift ab und der Gästeblock jubelt. Das war ein netter Ausflug nach Franken mit sympathischen Gastgeber:innen. Das Spiel hat Kraft gekostet. Umso größer ist die Freude über den völlig verdienten Punkt und die Erkenntnis, dass die Union-Frauen in Liga 2 angekommen sind. Sie haben drei gute und kämpferische Spiele gegen Gütersloh, den HSV und jetzt Nürnberg gespielt. Das macht Hoffnung auf eine spannende Saison. Glücklich im klimatisierten Zug geht es zurück nach Köpenick.

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