Das badische Finale

Als Finale der Serie von dreizehn Spielen ging es in den Breisgau. Trotz der tabellarischen Nähe ist die topografische ein wenig größer. Weil der Spiele ansetzende Rat der Götter es für weise befunden hat, das Spiel mit der größten Entfernung zwischen den Orten als Abendspiel anzusetzen, ging es mal wieder sehr früh raus, um schon etwas weniger früh in einen Zug zu steigen. Schon in Spandau zeigte sich der Herbst von seiner vertrauten Seite, in dem er auf freien Flächen Nebel wabern ließ. Mit sonnigen Lichtblicken durch die sieben Berge kamen wir ins nicht ungetrübte Badische an. Der Freiburg umgebende Schwarzwald war nebelverhangen. Die Temperatur eher frostig als kühl.

Mit vielen übergestülpten Zwiebelschichten Kleidung ging es zum Mooswaldstadion. Wie schon beim ersten Mal bemerkt, stellt sich die Frage, wieso die Planer dieses komplett neuen Komplexes es für eine gute Idee hielten, die letzte Haltestelle der Straßenbahn in einer erdnahen Umlaufbahn zum Stadion zu bauen, während die Autos im Prinzip vor der Haustür parken dürfen. Das aber muss das grüne Freiburg mit sich ausmachen. Eine These werfe ich dennoch in den Raum. Die Porschedichte war dabei vermutlich nicht ganz unmaßgeblich.

Im Stadion war es schon früh muggelig voll, obwohl wir Grenzenlosen nur in der Größe einer Viererbande vor Ort waren. Die Pre-show war anstrengend. Kisscam-Spielereien kommen im Ranking von schlimmen Dingen ganz sicher noch vor öffentlichem Urinieren. Im Oberrang Zaunfahnen aufhängen ist schwierig, weil eilfertige Ordner dafür sorgen, dass die Werbung nicht überdeckt wird. Ehrlich, was soll das? Zumindest im Gästebereich ist es fragwürdig. 

In der Halbzeitshow wurde dann ein Trikot per Jubelcam verlost, was nur in jedem zweiten Heimspiel gemacht wird. Man hatten wir ein Glück, das miterleben zu dürfen.

Ach ja, weniger glücklich lief das Spiel für uns. Nur vier Tore mehr und wir hätten gewonnen. 

Binnen 8 Tagen zweimal “Always look on the bright side of life” zu singen, reicht dann aber auch. Auch wenn wir es ausgesprochen schön und exzessiv zelebriert haben. Mit Grüßen an unsere Capos.

Obendrein gab es noch einen schönen Wechselgesang mit den Freiburger Ultras über unsere gemeinsame Liebe zum Videobeweis. Und einen Funfact noch hinterdrein: Die Ultras wedeln nicht mit dem Schal beim Abspielen des Liedes “SC Freiburg vor…” (ich weigere mich, das Hymne zu nennen!)

Ein letzter Rant an den SC: Die jubilierend vorgetragene Formulierung “…der Heimbereich ist ausverkauft!” ist angebracht, wenn Sinsheim mit 18 Menschen kommt. Nicht aber, wenn zum späten Sonntagsspiel über 2000 Fans hin und zurück 14 Stunden Zugfahrt auf sich nehmen.

How dare you? Und das ist alles, was es dazu sagen gab.

Und wir werden uns alle bei der Mitgliederversammlung gesehen haben. Denn wie Jens heut schon twitterte: Das höchste Gut ist die Mitbestimmung.

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